Aufgaben übergeben, Kompetenzen übertragen, andere in die Verantwortung nehmen: Die Kunst des Delegierens fällt fast niemandem in den Schoß.
Selbst Unternehmerinnen und Unternehmer mit langjähriger Berufserfahrung, erfolgreiche und gut bezahlte Führungskräfte tun sich schwer damit, die Kontrolle abzugeben. Lieber erhöhen sie ihr Arbeitspensum bis zum Burnout, als das zu tun, was ich Dir heute empfehlen möchte: so viele Aufgaben wie möglich zu delegieren.
Es gibt drei Gründe, warum viele nicht delegieren:
- Sie trauen den Kolleginnen und Kollegen eine bestimmte Aufgabe nicht zu.
- Sie denken, dass andere Aufgaben nicht so schnell oder so gut erledigen wie sie.
- Sie fürchten, den Überblick zu verlieren und schlechte Ergebnisse zu erzielen.
Doch wenn man es genau nimmt, zeigt ein solches Verhalten vor allen Dingen, dass man sich selbst zu wichtig nimmt. Und das zeigt: Man hat Angst davor, loszulassen.
Delegieren zur Routine machen
Wie geht es Dir mit dem Thema? Kommen Dir meine Gründe bekannt vor? Falls ja: Beginne so schnell wie möglich, Dinge zu delegieren.
Ich persönlich frage mich jeden Morgen:
- Was kann ich heute delegieren?
- Welche Dinge kann eine andere Person an meiner Stelle tun?
- Was habe ich heute zum letzten Mal gemacht?
Ich möchte auch Dir empfehlen, Dich täglich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Denn zu viele Dinge selber machen zu wollen, hat fast ausschließlich mit Eitelkeit zu tun und beschert Dir darüber hinaus viele Nachteile.
Wenn Du alles selber machst…
Wenn Du nicht lernst zu delegieren, machst Du viel zu viele Dinge, die Du nicht gerne tust. Dann konzentrierst Du Dich nicht auf die Tätigkeiten, die Du gut machst. Du kannst keine neuen Aufgaben übernehmen, weil Du schon so viele Aufgaben hast.
Kurzum: Du wirst niemals eine gute Unternehmerin oder ein guter Unternehmer sein, weil Du Dich viel zu sehr auf das Tagesgeschäft und viel zu wenig auf Deine eigentlichen Aufgaben konzentrierst.
Vorteile des Delegierens
Oder drücken wir es einmal positiv aus: Wer die Kunst des Delegierens beherrscht, fokussiert sich auf seine Stärken, konzentriert sich auf das Wesentliche und steigert die Performance im Team und im Unternehmen.
Denn es sind jetzt nur noch Spezialisten am Werk und jeder konzentriert sich auf das, was sie oder er am besten kann. Und erst dann kannst Du skalieren.
Delegieren beginnt in der Freizeit
Die meisten Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Dingen, die sie nicht gerne tun.
Selbst ihre Freizeit arbeiten sie lustlos ab: Sie machen ihre Wäsche. Sie putzen. Sie kaufen ein. Sie kümmern sich um die Gartenarbeit. Samstags waschen sie ihr Auto und sonntags erledigen sie ihren Papierkram. Das ist natürlich etwas überspitzt formuliert.
Aber es ist wichtig, den Unterschied zu erkennen.
Das machen Reiche und Erfolgreiche anders
Reiche und wirklich erfolgreiche Menschen lernen sehr früh, so viele Aufgaben wie möglich zu delegieren. Denn sie wollen fast ausschließlich mit Tätigkeiten beschäftigt sein, die sie gerne tun und daher auch sehr gut machen.
Diese Haltung legen sie nicht nur bei ihrer Arbeit an den Tag. Auch in ihrer Freizeit delegieren sie alle Dinge, die ihnen keinerlei Erfüllung bringen.
Wenn Du gerne in Deinem Garten in der Erde buddelst, sollst Du das nicht delegieren. Und wenn Du gerne aufräumst, weil es Dich entspannt und Du Dich über die sichtbaren Erfolge freust, mache es fröhlich weiter.
Wichtig ist es lediglich, dass Du so viel Zeit wie möglich mit Tätigkeiten verbringst, die Dich auf eine gewisse Weise erfüllen. Noch viel entscheidender ist diese Haltung bei Deiner Arbeit.
Vielleicht denkst Du jetzt: „Ich bin doch gar nicht in der Position, um Dinge zu delegieren.“ Oder: „Mir fehlt das Geld für eine Putzfrau oder einen persönlichen Assistenten.“ Bitte, bitte verabschiede Dich sofort von dieser Denkweise!
Jeder sollte delegieren.
Anstatt das von Anfang an als unmöglich abzutun, frage Dich lieber, wie Du das möglich machen kannst.
Überleg Doch mal: In der Stunde, die Du nicht putzt, könntest Du an Deiner Positionierung oder an Deinen Marketingstrategien arbeiten. Die Zeit, in der Du Dich nicht um Deine E-Maileingänge kümmerst, könnte die Zeit werden, in der Du über die Ausrichtung Deines Unternehmens nachdenkst. Und in Deinem Unternehmen kannst Du genau das tun, was Du am allerbesten kannst.
Und ich verspreche Dir: Es gibt immer einen Weg. Für mich gab es ihn auch. Und letzten Endes ist Zeit das einzige, was wir nicht zurück bekommen können. Reich sein, bedeutet: seine Zeit als wertvoll zu erachten und auch so zu nutzen.
Herzlichst, Dein
Neuste Kommentare